Im alten Griechenland verwendete ein Arzt Pfefferminze zur Behandlung von Blasensteinen, Schluckauf und Magenkrämpfen, und seitdem ist Pfefferminze ein fester Bestandteil vieler Heimapotheken geworden. Die Pfefferminze ist vielseitig einsetzbar, da die Pflanze zur Körperpflege, zum Kochen, Backen und zur Aromatherapie geeignet ist. Aufgrund des enorm hohen Anteils an ätherischen Ölen in der Pfefferminze wird die Pflanze heute meist in Form von Pfefferminzöl verabreicht und verwendet und ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich.
Extraktion von Pfefferminzöl
Pfefferminzöl wird aus den Blättern der Ackerminze (Mentha piperita) hergestellt, die vor der Bildung der Blüten geerntet wird, da der Gehalt an ätherischem Öl in dieser Wachstumsphase am höchsten ist. Pfefferminzöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen, bei der Dampf erzeugt wird, der in ein Gefäß mit dem Pflanzenmaterial geleitet wird. Dadurch werden die ätherischen Öle freigesetzt. Diese ätherischen Öle werden dann zusammen mit dem Dampf in spezielle Kühlschlangen geleitet, wo sie kondensieren und in Behältern gesammelt werden. Da die ätherischen Öle leichter als Wasser sind und sich nicht mit Wasser verbinden, schwimmen sie auf Wasser, von dem sie abgeschöpft werden können.
Pfefferminzöl Inhaltsstoffe
Es besteht hauptsächlich aus ätherischen Ölen. Die Hauptbestandteile, die aus den Blättern der Pfefferminze (Mentha piperita) gewonnen werden, sind Menthofuran, Cineol, Menthol (ca. 45%) und Menthon (ca. 20%). Menthol ist charakteristisch für die Pflanze und die Ursache für den frischen Minzgeruch. Menthofuran muss vor der medizinischen Anwendung herausgefiltert werden. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, die dem Öl sein Aroma verleihen, und sekundäre Pflanzenstoffe wie Triterpene, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Darüber hinaus sind Inhaltsstoffe wie Isomenthol, Neomenthol und Menthylacetat ebenfalls in geringen Mengen vorhanden.
Wirkung
Pfefferminzöl hat eine entspannende Wirkung auf den gesamten Organismus und erfrischt. Es ist krampflösend und schmerzlindernd und hat auch schleimlösende Eigenschaften. Äußerlich angewendet wirkt es kühlend sowie appetitanregend und regt die Gallenproduktion an. Darüber hinaus hat das Öl eine konzentrationssteigernde und revitalisierende Wirkung.

Pfefferminzöl während der Schwangerschaft
In verschiedenen Foren wird oft gelesen, dass Pfefferminzöl während der Schwangerschaft besser vermieden werden sollte, da seine Verwendung die Gebärmutter stimulieren soll. Insbesondere Pfefferminzöl ist ein hervorragendes Mittel gegen typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen. Tatsache ist, dass gegen eine sparsame äußere Anwendung nichts einzuwenden ist. Pfefferminze kann zwar die Gebärmutter stimulieren, aber nur, wenn sie hochkonzentriert und innerlich angewendet wird. Eine innerliche Anwendung sollte daher während der Schwangerschaft vermieden werden. Wie bei allen Heilkräutern gilt auch für die Pfefferminze: Die Dosis macht das Gift. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie während der Schwangerschaft Pfefferminzöl verwenden sollen, sollten Sie vor der Anwendung Ihren Arzt konsultieren.
Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen und Migräne
Pfefferminzöl ist ein hervorragendes Hausmittel gegen Kopfschmerzen und Migräne. Verschiedene Studien haben beispielsweise gezeigt, dass zehn Prozent Pfefferminzöl genauso wirksam sind wie ein Milligramm Paracetamol. Pfefferminzöl ist gut für die Gesundheit, weshalb es den Schmerzmitteln vorzuziehen ist. Ihr Körper gewöhnt sich schnell an die Dosis von Schmerzmitteln, so dass Sie immer mehr Tabletten einnehmen müssen, um eine schmerzstillende Wirkung zu erzielen. Um Kopfschmerzen und Migräne mit Pfefferminzöl zu behandeln, tragen Sie einige Tropfen auf die Stirn und die Schläfen auf und reiben Sie das Öl sanft ein, was die Schmerzen in der Regel nach 15 Minuten lindert. Der Grund dafür ist die entspannende Wirkung des Öls.
Wichtig: Pfefferminzöl wird nicht von allen Migränepatienten vertragen, denn gelegentlich sind Menschen mit Migräne sehr geruchsempfindlich, so dass die Anwendung in seltenen Fällen die Migräne sogar verstärken kann. Wenn die Anwendung erhöhte Beschwerden verursacht, sollten Sie von weiteren Anwendungen absehen.
Pfefferminzöl gegen Mäuse und Spinnen
Mäuse im Haushalt stellen ein Gesundheitsrisiko dar, aber Gifte oder Chemikalien, die zur Bekämpfung von Mäusen eingesetzt werden, können ebenso schädlich sein, weshalb Pfefferminzöl als unschädliches Mittel für Mensch und Maus empfohlen wird, um die Schädlinge zu vertreiben. Der Grund dafür ist, dass Mäuse den Pfefferminzgeruch nicht vertragen. Pfefferminzöl verströmt den Pfefferminzgeruch am intensivsten. Um die Nagetiere zu verjagen, tragen Sie einige Tropfen des Öls auf mehrere Wattebällchen auf, die Sie an den Stellen platzieren, an denen die Tiere Ihr Haus betreten. Zum Beispiel Türen, Rohre, Mauselöcher usw. Es ist auch hilfreich, die mit Pfefferminzöl bestreuten Wattebällchen vor Behältern mit Futter auszulegen. Zum Beispiel in unmittelbarer Nähe des Kühlschranks und der Mülleimer.
Wichtig: Die Wirkung des Pfefferminzöls hält maximal sieben Tage an, weshalb es sich empfiehlt, die Wattebällchen nach fünf bis sechs Tagen zu ersetzen.
Auch Spinnen lassen sich mit Pfefferminzöl leicht vertreiben und am Betreten der Wohnung hindern. Nehmen Sie eine leere Sprühflasche, füllen Sie sie mit Wasser und fügen Sie etwa 20-25 Tropfen Pfefferminzöl hinzu. Besprühen Sie dann alle Ecken und Spalten in Ihrem Haus, in denen Spinnen normalerweise gerne verweilen und krabbeln. Alle Fenster und Eingänge sollten ebenfalls besprüht werden, da Spinnen hauptsächlich durch offene Fenster und Türen in Ihr Haus gelangen.
Pfefferminzöl zum Backen und Kochen
Sie können das Öl auch als Zutat zum Kochen und Backen verwenden. Das Ätherische Öl lässt sich z.B. hervorragend mit Schokolade kombinieren. Ein sehr wichtiger Vorteil von Pfefferminzöl im Vergleich zu frischer Pfefferminze ist, dass Sie nur minimale Mengen des Öls zum Kochen und Backen benötigen. Außerdem verleihen ätherische Öle den Speisen immer ein frisches Aroma, was z.B. bei gefrorenen Kräutern nicht der Fall ist. Sie können Pfefferminzöl auch für die Zubereitung von Gemüse- und Fruchtsäften und Smoothies verwenden, sollten aber darauf achten, dass Sie nur 100% natürliches Pfefferminzöl verwenden, da synthetisch hergestelltes Pfefferminzöl nicht für die Zubereitung von Speisen geeignet ist.
Pfefferminzöl gegen Reizdarmsyndrom
Als Reizdarmsyndrom (Colon irritabile) werden verschiedene Verdauungsstörungen wie Schmerzen, Blähungen, Unregelmäßigkeiten im Stuhl und Spannungsgefühle im Darmtrakt bezeichnet. Klinische Studien haben gezeigt, dass diese Beschwerden durch die ätherischen Öle der Pfefferminze stark gelindert werden können. Für die Linderung ist vor allem das in der Pfefferminze enthaltene Menthol verantwortlich, das dafür sorgt, dass die verkrampfte Darmmuskulatur gelockert wird. Typische Symptome des Reizdarms wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Schmerzen können in vielen Fällen fast vollständig beseitigt werden.
Pfefferminzöl für die Haar- und Kopfhautpflege
Pfefferminzöl wird zur Haar- und Kopfhautpflege verwendet:
- zur Schuppenbekämpfung
- für die Behandlung von trockener Kopfhaut
- zur Linderung von Juckreiz
- zur Kühlung der Kopfhaut
- für die Bekämpfung von Kopfläusen
- gegen Haarausfall
- zur Stärkung der Haarwurzeln
- die Durchblutung der Kopfhaut zu erhöhen
- für besseres Haarwachstum
Wichtig: Pfefferminzöl sollte niemals unverdünnt und in konzentrierter Form auf das Haar oder die Kopfhaut aufgetragen werden. Stattdessen können Sie das Öl z.B. mit Olivenöl, Arganöl, Walnussöl oder Avocadoöl verdünnen. Eine andere Möglichkeit ist es, dem Shampoo einige Tropfen Pfefferminzöl hinzuzufügen.
Verwendung von Pfefferminzöl zur Inhalation
Wenn die ersten Anzeichen einer Erkältung auftreten, können Sie die Symptome durch Einatmen von Pfefferminzöl lindern. Dazu geben Sie einige Tropfen des Öls in kochendes Wasser und atmen dann die aufsteigenden Dämpfe durch Mund und Nase ein. Durch das Einatmen wird die Stauung der Sekrete in den Bronchien, der Nase und den Nebenhöhlen gelöst und abfließen lassen.
Vorsicht! Kleinkinder und Säuglinge sollten kein Pfefferminzöl einatmen, da sie auf Menthol oft mit teilweise lebensbedrohlichen Atembeschwerden reagieren.
Pfefferminzöl in der Aromatherapie
Wenn Sie Pfefferminzöl zur Aromatherapie verwenden, profitieren Sie von vielen Vorteilen, denn Pfefferminzöl erfrischt Geist und Körper und wirkt konzentrationsfördernd und belebend. Darüber hinaus vertreibt die Aromatherapie mit Minzöl schlechte Laune und regt Ihre Sinne an. Für eine Aromatherapie mit Pfefferminze benötigen Sie nur einen mit Wasser gefüllten Aromadiffusor, dem Sie einige Tropfen des Öls hinzufügen.
Pfefferminzöl als Massageöl
Das ätherische Öl der Pfefferminze ist ein hervorragender Massagezusatz, wenn es unverdünnt in die Haut eingerieben wird. Wird es auf den Bauch aufgetragen und einmassiert, hat es eine entspannende Wirkung, die krampfartige Magenbeschwerden lindern kann. Tragen Sie das Öl mit der Hand auf und massieren Sie es dann mit kreisenden Bewegungen in die Haut ein.
Pfefferminzöl selbst herstellen
Wenn Sie selbst Pfefferminzöl herstellen wollen, brauchen Sie es: 200 Milliliter Olivenöl oder Mandelöl als Basisöl, 350 Gramm frische Pfefferminzblätter und eine dunkle Glasflasche.
Zerdrücken Sie die Pfefferminzblätter, bis der Pflanzensaft austritt, und gießen Sie dann das Basisöl mit der zerdrückten Pfefferminze in einen Topf, wo Sie es bei niedrigen Temperaturen unter gelegentlichem Rühren erwärmen. Halten Sie den Topf hauptsächlich zugedeckt, wenn möglich auch unter Rühren, damit die ätherischen Öle nicht verdunsten können. Nach etwa einer halben Stunde schalten Sie die Heizung aus und lassen die Mischung etwas abkühlen. Wenn die Mischung abgekühlt ist, durch ein feines Sieb passieren, so dass nur noch das reine Öl übrig bleibt. Gießen Sie das Öl in die Glasflasche und lagern Sie es verschlossen an einem kühlen, dunklen Ort für etwa 10-15 Tage. Während der Lagerzeit sollte die Flasche alle 12 Stunden oder so umgedreht werden, dass sich die Substanzen gut verbinden.
Lagerung und Haltbarkeit von Pfefferminzöl
Die Mindesthaltbarkeitsdauer beträgt nach EU-Recht 30 Monate. Ansonsten wird die Mindesthaltbarkeitsdauer in der Regel mit 36 Monaten angegeben. Wie bereits für die Herstellung von Pfefferminzöl beschrieben, sollte das Öl in eine dunkle Glasflasche gegeben und kühl und dunkel gelagert werden.
Dosierung und Einnahme von Pfefferminzöl
Wenn Sie Pfefferminzöl innerlich verwenden, wird empfohlen, etwa 15 Tropfen der Essenz mit 50 Milliliter Alkohol zu mischen. Geben Sie etwa 8-15 Tropfen der Mischung in ein Glas Wasser und trinken Sie es in Schlucken. Die beschriebene Mischung ist auch für die äussere Anwendung geeignet.
Nebenwirkungen von Pfefferminzöl
Es gibt Menschen, die gegen Pfefferminzöl allergisch sind. Überdosierungen sollten vermieden werden, da sie Vergiftungssymptome wie Koordinationsstörungen, Schläfrigkeit und Vergiftung verursachen können. Wenn Sie unter Gallensteinen, Verstopfung der Gallenwege, Entzündung der Gallenblase oder schweren Leberschäden leiden, sollten Sie Pfefferminz generell nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt verwenden. Das ätherische Öl sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, und beachten Sie auch, dass es nicht auf den Gesichtsbereich von Kindern und Säuglingen aufgetragen werden sollte, da dies zu schweren Atembeschwerden führen kann.
Pfefferminzöl kaufen – Was sollten Sie beachten?
Das ätherische Öl sollte mit „g & a“ gekennzeichnet werden, was darauf hinweist, dass es sich um ein besonders reines Öl handelt, das aus der eigentlichen Mutterpflanze gewonnen wird. Außerdem sollte das Öl als „echtes ätherisches Öl“ etikettiert werden, da nur 100 Prozent reine ätherische Öle mit dieser Bezeichnung gekennzeichnet werden dürfen. Wenn Sie allergisch sind, sollten Sie ein Öl wählen, das aus konventionellem (rückstandsfreiem) Anbau stammt. Achten Sie auf die Packungsbeilage, wo Sie den deutschen und lateinischen Namen der Pflanze, aus der das Öl gewonnen wurde, und die Chargennummer finden.
Wichtig: Pfefferminzöle werden oft mit Trägerölen verdünnt. In diesem Fall sollten Sie darauf achten, dass es sich bei den Trägerölen um hochwertige Öle handelt. Grundsätzlich gilt: Je reiner ein ätherisches Öl ist, desto größer ist seine Wirksamkeit.
Pfefferminzöl Verkaufsformen
Pfefferminzöle werden hauptsächlich in zwei verschiedenen Verkaufsformen angeboten: In kleinen Flaschen und in Kapseln.
Ätherisches Öl
Pfefferminzöl in der Flasche eignet sich vor allem für die äußerliche Anwendung. Zum Beispiel für Massagen, zum Einreiben der Schläfen, für die Aromatherapie sowie zum Backen und Kochen. Das frische ätherische Öl zeichnet sich durch seinen intensiven Geruch und auch Geschmack aus. Da Pfefferminzöl nicht unverdünnt innerlich eingenommen werden sollte und die Verdünnung hauptsächlich aus Alkohol besteht, ist diese Form des Verkaufs nicht für die innerliche Anwendung bei Menschen geeignet, die z.B. alkoholabweichend sind oder Alkohol konsumieren sollen oder dürfen.
Pfefferminzöl-Kapseln
Pfefferminzöl-Kapseln eignen sich hervorragend zur innerlichen Anwendung und werden erfolgreich gegen das Reizdarmsyndrom und psychischen Stress eingesetzt. Pfefferminzöl in Kapselform eignet sich vor allem für Menschen, die den Geruch und Geschmack von Pfefferminze nicht vertragen oder mögen, da die Kapseln geruchs- und geschmacklos sind. Ein weiterer Vorteil der Kapseln ist, dass sie nicht kühl und dunkel gelagert werden müssen. Sie sind leicht einzunehmen, müssen nicht verdünnt werden und es besteht keine Gefahr des Auslaufens, wie es bei nicht sorgfältig verschlossenen Flaschen der Fall ist. Zudem sind die ätherischen Öle fest in der Kapsel eingeschlossen.