Johanniskraut ist seit mehr als 2.000 Jahren bekannt und wird seit jeher zur Linderung und Heilung einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen eingesetzt. Das breite Anwendungsspektrum war schon damals bekannt. Und seit dem Mittelalter erkannten die Menschen immer mehr Bereiche, in denen sie das wertvolle Kraut einsetzen konnten. Vor allem das Johanniskrautöl ist auch heute noch wichtig, sowohl in der Kosmetik als auch in der Gesundheitspflege.
Johanniskrautöl wird in der Fachwelt als Hyperici oleum bezeichnet und ist auch als Johanniskrautöl und Rotöl bekannt. Für die Herstellung von Johanniskrautöl werden sowohl die frischen Blüten des Johanniskrauts – Hypericum perforatum – als auch die Knospen und Blätter verarbeitet. Interessanterweise kann man Johanniskrautöl sowohl intern als auch extern verwenden.
Wie wird Johanniskrautöl gewonnen?
Normalerweise wird Johanniskrautöl durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Die Extraktion des Öls ist ebenfalls üblich, jedoch werden chemische Substanzen hinzugefügt. Dies ist ein Aspekt, der sich auf den qualitativen Wert des Endprodukts auswirkt. Die Dampfdestillation schont die wertvollen Inhaltsstoffe des Öls besonders, damit sie später ihre volle Wirkung entfalten können. Bei der Dampfdestillation werden die Blüten, Knospen und Blätter des Johanniskrauts gesammelt und über einen Kessel mit kochendem Wasser drapiert.
Der aufsteigende Wasserdampf dringt in die Pflanzenteile ein, und die Wärme löst die flüchtigen Bestandteile darin auf. Gleichzeitig transportiert der Wasserdampf diese Stoffe in eine spezielle kuppelartige Vorrichtung. Dies ist möglich, weil die flüchtigen Bestandteile leichter sind als H2O. Sobald der Wasserdampf die kühle Kuppel berührt, kondensiert der Dampf. Wenn die Kondensationstropfen an dieser Vorrichtung herunterrieseln, kann das Kondensat im Inneren aufgefangen werden. Diese Flüssigkeit wird auch als Hydrolat bezeichnet und gilt als Vorstufe des eigentlichen Johanniskrautöls. Der Grund dafür ist, dass das Öl noch Wassermoleküle enthält. Das reine Rotöl wird in der zweiten Stufe durch einfaches Abschöpfen gewonnen.
Die wesentlichen Inhaltsstoffe des Johanniskrautöls
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören Tannine und Bitterstoffe, Fett, Cholin sowie phlorogluzinogene Derivate, Xanthone, Flavonoide, Pseudohypericin und Hyperforin. Dies und die Komplexität der Wirkstoffe insgesamt tragen dazu bei, dass Johanniskrautöl in so vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Hyperforin beispielsweise wirkt sehr gut bei depressiven Verstimmungen, und die Gerbstoffe zeichnen sich durch ihre schmerzstillende Wirkung aus. Flavonoide sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt.
Wirkung von Johanniskrautöl
Im Wesentlichen zeichnet sich Johanniskrautöl durch seine vielseitigen aktiven Eigenschaften aus. Unter anderem ist die entzündungshemmende Wirkung bemerkenswert, und auch bei der Wundheilung spielt das Naturprodukt eine zentrale Rolle. Darüber hinaus hat Johanniskrautöl schmerzstillende Eigenschaften, bekämpft Bakterien und zeichnet sich durch seine stimmungsaufhellende Wirkung aus.
Hinweis: Johanniskrautprodukte mit einem besonders hohen Wirkstoffgehalt sind übrigens nur auf Rezept erhältlich. Die Gründe dafür sehen Sie im Folgenden.
Anwendungsgebiete von Johanniskrautöl
Sie können Johanniskraut oder Rotöl sowohl intern als auch extern verwenden:
Johanniskrautöl während der Schwangerschaft
Im Zusammenhang mit einer Schwangerschaftsdepression kann die Einnahme von Johanniskrautöl nützlich sein, doch sollte vorher der Arzt konsultiert werden. Da eine zu hohe Dosierung mit gewissen Risiken verbunden sein kann, die sich negativ auf das Baby auswirken können, ist Vorsicht geboten. Im Allgemeinen wird Johanniskrautöl jedoch verwendet, um die Folgen eines Dammschnittes nach einer Geburt zu lindern, die Haut zu beruhigen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Johanniskrautöl während des Stillens
Wenn die empfindliche Haut um die Brustwarzen durch das starke Saugen des Babys gereizt oder sogar entzündet ist, ist es ratsam, Johanniskrautöl dünn aufzutragen. Die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung setzt recht schnell ein, was von der Frau als echte Erleichterung empfunden wird. Bevor Sie das Baby jedoch wieder anziehen, ist es unerlässlich, die Brüste mit einem in Kamillentee getauchten Tuch zu reinigen und das Johanniskrautöl vollständig zu entfernen.
Johanniskrautöl gegen Pickel
Pickel sind oft eine Folge von entzündeten Poren in der Haut. Die Gerb- und Bitterstoffe des roten Öls wirken einerseits entzündungshemmend, so dass eitrige Wunden in den betroffenen Hautarealen allmählich abheilen können. Darüber hinaus hat das rote Öl eine adstringierende Wirkung. Diese porenverfeinernde Wirkung ist wichtig im Hinblick auf die Verbesserung des gesamten Hautbildes: Grobe Poren verschwinden – und mit ihnen das Problem, dass sich Keime und Bakterien in den Öffnungen festsetzen und wieder Pickel verursachen.
Johanniskrautöl für die Haut
Die pflegende Wirkung von Johanniskraut oder Rotöl ist bemerkenswert. Dieses Naturprodukt ist für schönheitsbewusste Männer und Frauen gleichermaßen vorteilhaft. Wer einen feinen, ebenmäßigen Teint wünscht, ist gut beraten, das Öl etwa zweimal wöchentlich dünn auf die Haut von Gesicht, Hals und Dekolleté aufzutragen.
Eine tägliche Anwendung wird jedoch nicht empfohlen, da dies zu einer Lichtüberempfindlichkeit führen kann. Im Folgenden wird auf diesen Aspekt näher eingegangen.
Johanniskrautöl für Babys
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Johanniskrautöl die Wirkung der abbauenden Enzyme in der Leber buchstäblich umkehrt. Das bedeutet, dass die Wirkung einiger Medikamente vermindert oder sogar ganz aufgehoben wird. Frauen, die während einer Johanniskrautöl-Behandlung die Antibabypille nehmen, sollten beispielsweise ein zusätzliches Verhütungsmittel verwenden, um einen optimalen Schutz vor einer Schwangerschaft zu gewährleisten.

Johanniskrautöl zur Massage
Jeder, der schon einmal Johanniskrautöl für eine Massage verwendet hat, wird den Wohlfühleffekt sicher zu schätzen wissen. Tatsächlich zeichnet sich das rote Öl in dieser Hinsicht unter anderem durch seine durchblutungsfördernde und krampflösende Wirkung aus. Insofern lohnt sich die Verwendung von Johanniskrautöl nicht nur zwischendurch, sondern auch nach dem Sport, nach einer langen Wanderung oder nach einem anstrengenden Arbeitstag.
Johanniskrautöl bei gastrointestinalen Beschwerden
Johanniskrautöl bekämpft Übelkeit und Magenschmerzen, es wirkt entspannend und damit beruhigend auf den gesamten Magen- und Darmtrakt. Besonders bei Sodbrennen ist die Einnahme von etwas Rotöl sehr zu empfehlen.
bei Neurodermitis
Im Allgemeinen ist die schmerzhafte und juckende Hauterkrankung Neurodermitis mit schweren Entzündungen und nässenden Blasen verbunden. Diese können durch gelegentliche Anwendung von Johanniskrautöl gelindert werden, wobei die entzündungshemmende Wirkung hier eine besondere Rolle spielt. Die Schmerzen klingen ab, auch Bakterien und Keime, die sich durch das Kratzen der Haut stetig ausbreiten können, werden durch das Ätherische Öl weitgehend beseitigt.
Für Hunde
Gestresste oder unruhige Hunde können mit Hilfe von Johanniskrautöl wieder ausgeglichener und ruhiger werden. Es ist jedoch zu beachten, dass es einige Tage dauern kann, bis die volle Wirkung des Naturproduktes zum Tragen kommt.
Gegen depressive Verstimmungen
Ob bei Angstzuständen, innerer Unruhe, psycho-vegetativen Störungen oder leichten bis mäßigen Stimmungsschwankungen, die Verwendung von Johanniskrautöl ist nachweislich empfehlenswert. Johanniskrautöl ist daher auch für viele Frauen ein hilfreicher Begleiter in den Wechseljahren.
Für gesunden Schlaf
Wird das Öl vor dem Schlafengehen eingenommen, wird das Schlafhormon Melatonin während der Nacht freigesetzt. Sie schlafen tiefer und wachen am nächsten Morgen ausgeruhter und fitter auf.
Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates
Wenn Sie unter Muskelschmerzen, Blutergüssen oder sogar Prellungen leiden, ist die Anwendung von Johanniskrautöl äußerst wohltuend und schmerzlindernd. In diesem Zusammenhang ist das darin enthaltene Hyperforin erwähnenswert. Dank seiner wundheilenden Wirkstoffe ist das Öl auch bei Verletzungen und nicht zuletzt bei Verbrennungen oder Verbrühungen äußerst hilfreich.
Bei Verdauungsproblemen
Johanniskrautöl ist für seine verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt. Es ist auch ideal, wenn Sie zu viel gegessen haben und sich nach dem Essen satt fühlen. Die schmerzstillende und beruhigende Wirkung wird als sehr vorteilhaft empfunden, wenn jemand unter einem gereizten Magen, Blähungen, Magenschmerzen oder sogar Übelkeit und Erbrechen leidet.
Bei Narben und Wundheilung
Äußerlich aufgetragen wirkt das Öl entzündungshemmend und tötet Keime und Bakterien, die sich auf der Haut befinden, ab.
Viele Jahre lang gab es das Gerücht, dass Johanniskrautöl eine besonders hohe Lichtempfindlichkeit verursachen könnte. Daher gingen einige Ärzte sogar so weit, ihren Patienten von der Verwendung von Johanniskrautöl in den Sommermonaten abzuraten. Auch Menschen, die gerne häufig ins Solarium gehen, um einen frischeren Teint zu bekommen, vermieden es, Produkte, die Johanniskrautöl enthalten, äußerlich oder innerlich zu verwenden. Niemand wollte das Risiko eingehen, einen schweren Sonnenbrand zu erleiden. Schließlich ist Sonnenbrand bekanntlich eine der häufigsten Ursachen für Hautkrebs. In mehreren Studien haben Wissenschaftler nun herausgefunden, dass die dauerhafte Anwendung des angeblich verantwortlichen Hypericum-Extraktes keinen Hinweis auf einen empfindlicheren Zustand der Haut insgesamt gegeben hat. Vorsicht ist nur im Falle einer langfristigen Überdosierung geboten.
Wer nach zu langem Sonnenbad unter schmerzhaften Hautrötungen oder Sonnenbrand leidet, ist sogar gut beraten, Johanniskrautöl auf die betroffenen Hautpartien aufzutragen. In dieser Hinsicht ist die entzündungshemmende, beruhigende und rückfettende Wirkung des Johanniskrautöls äußerst vorteilhaft.
Gibt es Wechselwirkungen zwischen dem Johanniskrautöl und der Pille?
Nicht nur in Kombination mit der Antibabypille, sondern auch mit einer Reihe anderer Medikamente hat sich gezeigt, dass die gleichzeitige Einnahme von Johanniskrautöl die Wirkung des Medikamentes reduziert oder ganz eliminiert. Entsprechend ist es sinnvoll, bei der Einnahme der Pille zusätzliche präventive Massnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus kann es ratsam sein, die Einnahme der verordneten Tabletten für eine Weile zu unterbrechen. Dies sollte natürlich nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Verantwortlich für die Beeinträchtigung der Wirkung des Medikaments ist die Aktivierung von abbauenden Leber-Enzymen durch spezielle Substanzen, die im Johanniskrautöl enthalten sind.
Johanniskrautöl selbst herstellen
Es ist nicht unbedingt notwendig, Johanniskrautöl in der Drogerie oder gar in der Apotheke zu kaufen. Sie können das kostbare rote Öl auch selbst herstellen. Dazu werden folgende Utensilien benötigt:
- ein paar Zweige Johanniskraut mit einer Gesamtmenge von etwa 100 Gramm
- einen halben Liter hochwertiges Olivenöl
- ein helles Schraubglas mit Deckel
- ein dunkles Apothekenglas mit Deckel oder Schraubverschluss
- eine Schere oder ein Messer
- ein Bildschirm
- ein Trichter
- ein Etikett zum Aufkleben auf das Glas
Die Art des Trägeröls: Bisher galt Weizenkeimöl als eine sehr gute Alternative zu Olivenöl. Sicherlich ist der eigenartige Geschmack von Olivenöl nicht jedermanns Sache. Andererseits weiß die Wissenschaft heute, dass sich der Weizen im Laufe der Jahre zu einem echten „Krankheitserreger“ entwickelt hat. Wie der US-amerikanische Allgemeinmediziner und Forscher Dr. David Williams in seinem Buch „The Wheat Belly“ deutlich macht, kann Weizen oder Weizenkeimöl zu einem echten Gesundheitsproblem werden, insbesondere für Menschen mit Zöliakie, Diabetes usw. Aus diesem Grund empfehlen wir in dieser Anleitung zur Selbstherstellung von Johanniskrautöl in erster Linie hochwertiges Olivenöl, das natürlich in Bio-Qualität erhältlich sein sollte.
Das Schraubglas – sauber und hygienisch: Bevor Sie etwas in das Aufschraubglas füllen, vergewissern Sie sich, dass es sauber und keimfrei ist. Dies können Sie einfach sicherstellen, indem Sie das Glas und den Deckel mit heißem Wasser und etwas Spülmittel reinigen. Dann füllen Sie das Glas mit kochendem Wasser und gießen es über die Innenseite des Deckels. Trocknen Sie beides anschließend sorgfältig ab.
Zubereitung von Johanniskrautöl: Spülen Sie das Johanniskraut vorsichtig unter kaltem Wasser ab, um allen Schmutz, Staub und mögliche Insekten zu entfernen. Dann die Knospen, Blüten und Blätter vorsichtig vom Stiel abschneiden. Idealerweise wird dazu eine scharfe Schere verwendet. Füllen Sie die Pflanzenteile in das vorbereitete Glas, ohne sie zu stark zu drücken. Im folgenden Schritt gießen Sie das Olivenöl über das Kraut. Im Idealfall ist danach alles vollständig vom Öl bedeckt. Drehen Sie nun den Schraubverschluss auf das Glas und stellen Sie es in einen warmen, dunklen Raum. Hier sollte das Öl etwa vier bis sechs Wochen ruhen, trotzdem sollten Sie das Glas ein- bis zweimal am Tag kräftig schütteln. Dadurch lösen sich die Inhaltsstoffe leichter aus den Pflanzenteilen heraus. Am Ende der Ruhezeit leeren Sie das Glas und filtern das inzwischen rot gewordene Öl durch ein Sieb. Um die kostbaren Tropfen optimal zu nutzen, drücken Sie die Kräuter sanft in das Sieb, während das Öl heraustropft. Füllen Sie das rote Öl mit dem Trichter in das dunkel gefärbte Apothekerglas und schrauben Sie es fest. Deponieren Sie es an einem möglichst trockenen und dunklen Ort, damit kein Sonnenlicht die Inhaltsstoffe des Öls zerstört. In der Regel hält das selbst produzierte Öl etwa zwei Jahre.
Tipp: Sie müssen die Kräuterreste nicht sofort zusammen mit den Ölresten auf dem Kompost entsorgen. Reiben Sie Ihre Hände vor dem Schlafengehen gründlich mit der Kräuter-Öl-Mischung ein und ziehen Sie dann Baumwollhandschuhe darüber. Durch die Körperwärme lösen sich die restlichen Inhaltsstoffe leicht auf und dringen tief in die Epidermis ein. Wenn Sie am nächsten Morgen ausgeruht aufstehen, ist die Haut Ihrer Hände wunderbar weich und glatt. Es lohnt sich, dies einmal auszuprobieren. Außerdem eignen sich die Reste ideal als Grundlage für Kompressen oder Wickel. Legen Sie dazu das mit Olivenöl befeuchtete Kraut auf ein leicht erwärmtes, feuchtes Tuch und drapieren Sie es über schmerzende Stellen am Körper. Damit es nicht verrutscht, wickelt man es am besten mit einem Handtuch um, um ihm eine gewisse Stabilität zu geben. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde können Sie die Tücher entfernen.
Lagerung und Haltbarkeit von Johanniskrautöl
Vermeiden Sie es, das Johanniskrautöl hellem Licht auszusetzen. Vielmehr benötigt das in eine Braunglasflasche abgefüllte Öl eine dunkle Umgebung bei Temperaturen von nicht mehr als 21 Grad Celsius. UV-Strahlung kann die Qualität der Inhaltsstoffe des Johanniskrautöls beeinträchtigen, so dass mit einer erheblichen Verminderung der gewünschten Wirkung gerechnet werden muss. Zudem sollten Temperaturschwankungen und häufige Verlagerungen vermieden werden. Generell ist es nicht empfehlenswert, Johanniskrautöl in Plastikflaschen oder -dosen zu lagern, da der Geruch von Plastik leicht auf das ätherische Öl übertragen wird. Achten Sie auch darauf, dass die Flasche nach der Verwendung des Öls immer fest verschlossen ist. Ansonsten verflüchtigen sich ätherische Öle leicht.
Dosierung und Einnahme von Johanniskrautöl
Im Prinzip ist es leicht möglich, zwischen 300 und 2.000 mg Johanniskrautextrakt pro Tag einzunehmen, ohne Symptome einer Überdosierung zu zeigen. Wichtig ist nur, dass die empfohlene Mindestmenge nicht unterschritten wird, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Es wird daher empfohlen, etwa zwei bis drei Esslöffel Johanniskrautöl einzunehmen, wenn nötig – wenn möglich über den Tag verteilt. Zur äußerlichen Anwendung ist es ideal, die zu behandelnden Körperteile dreimal täglich mit jeweils etwa 40 bis 50 Tropfen des Öls zu befeuchten und das Ganze sorgfältig einzureiben. Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Dosis des Johanniskrautöls 2.000 mg übersteigt, werden einige Anwender eine erhöhte Lichtempfindlichkeit feststellen. Generell gilt jedoch, dass hohe Dosen von Johanniskrautöl über einen längeren Zeitraum nicht zu einer Überdosierung führen. Als Faustregel gilt, dass die ideale Menge an Johanniskrautöl etwa 850 mg beträgt.
Bemerkenswert ist, dass die Wirkung nach der Einnahme von Johanniskrautöl am ersten oder zweiten Tag nicht sofort spürbar ist. Vielmehr hat die Erfahrung gezeigt, dass es – je nach Intensität und Wirkung bestimmter gesundheitlicher Probleme und im Hinblick auf die individuelle körperliche Verfassung – leicht bis zu zwei Wochen dauern kann, bis sich erste Erfolge einstellen.
Nebenwirkungen von Johanniskrautöl
Es ist wichtig, dass die Einnahme von hochdosierten Johanniskrautöl-Präparaten mit dem Vertrauensarzt abgestimmt wird. Sonst können starke Nebenwirkungen auftreten. Es ist bereits bekannt, dass Johanniskrautöl die Wirksamkeit bestimmter Medikamente beeinträchtigen kann. Dies ist vor allem auf die Aktivität des Cytochroms P450 3A4 zurückzuführen. Wenn solche Anomalien festgestellt werden, ist es sinnvoll, ein anderes Johanniskraut-Präparat zu verwenden. Personen, die aufgrund von Depressionen oder depressiven Verstimmungen hoch dosierte Johanniskrautpräparate oder Johanniskrautöl über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, sollten besonders vorsichtig sein, wenn allergische Hautreaktionen auftreten. Es ist durchaus möglich, dass bei dieser Personengruppe Hautschwellungen, Juckreiz, Erschöpfung, aber auch Ängste oder Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auftreten können. Insofern haben es die Betroffenen also mit einer umgekehrten Wirkung des Öls zu tun. Denn im Allgemeinen wird das Öl wegen seiner beruhigenden und besänftigenden Wirkung auf die Haut und den Magen-Darm-Trakt so hoch geschätzt. In einigen Fällen wurde sogar beobachtet, dass die gleichzeitige Anwendung von Johanniskrautöl und Antidepressiva die Wirkung des Medikaments sogar noch verstärkt. Ähnliche Aufzeichnungen gibt es übrigens auch in Bezug auf Anästhetika.
Der Kauf von Johanniskrautöl – worauf sollte man achten?
Es stellt sich immer wieder die Frage, ob es sich lohnt, Johanniskrautöl im Supermarkt zu kaufen oder ob es nicht besser ist, das Öl in der Apotheke zu kaufen. Hier sprechen die Erfahrungswerte für sich. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe lohnt sich auf jeden Fall. Produkte mit einer niedrigen Johanniskrautöl-Dosierung können sofort im Supermarktregal verbleiben. Wenn Sie die empfohlene Tagesdosis von 850 mg Johanniskrautöl erreichen wollen, sollten Sie darauf achten, dass mindestens 4.250 mg Johanniskraut verarbeitet worden sind. Viele Rotölprodukte enthalten maximal 1.800 mg Johanniskrautextrakt. Discount-Produkte fallen durch noch niedrigere Werte auf, so dass es in der Tat ratsam ist, sich in einer vertrauenswürdigen Apotheke beraten zu lassen oder Johanniskrautöl-Produkte individuell mischen zu lassen. Sicherlich ist dies oft mit höheren Kosten verbunden. Aber gute Gesundheit ist buchstäblich „unbezahlbar“.
Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl des richtigen Öls ist sicherlich die Art und Weise, wie es produziert wird. Im Idealfall wurde das Öl durch Wasserdampfdestillation gewonnen, da diese Methode als die schonendste gilt: Die in Johanniskraut enthaltenen Essenzen werden buchstäblich im Wasserdampf eingefangen und gelangen so unverändert in die Abfüllanlage. Die meisten anderen Methoden verwenden in der Regel chemische Substanzen. Ziel ist es hier, zu geringeren Kosten zu produzieren, aber der qualitative Wert des Öls geht letztlich verloren. Sicherlich ist die Dampfdestillation relativ komplex und daher kostenintensiver. Wer jedoch großen Wert auf ein reines Johanniskrautölprodukt legt, wird sich sicher nicht mit chemisch hergestellten Produkten zufrieden geben wollen. Um das Risiko, dass Öle mit chemischen Zusätzen in den eigenen Einkaufskorb gelangen, völlig auszuschließen, ist es sicherlich am besten, Johanniskrautöl selbst herzustellen.
Johanniskrautöl
Die auf dem Markt erhältlichen Johanniskrautöle zeichnen sich je nach Anbieter durch unterschiedliche Qualitätsstufen aus. Daher ist es ratsam, beim Kauf von Johanniskrautöl auf den Anteil an Johanniskraut zu achten und sich über den Herstellungsprozess zu informieren. Der Vorteil des Johanniskrautöls in seiner natürlichen Form ist, dass es sowohl für die äußere als auch für die innere Anwendung geeignet ist. Auf der anderen Seite gibt es Anwender, die den leicht bitteren Geschmack des Öls nicht mögen und deshalb vor der oralen Anwendung zurückschrecken. Insofern sind hilfreiche und einfach zu handhabende Alternativen gefragt, wenn es darum geht, dennoch von den zahlreichen Vorteilen des Öls zu profitieren.
Johanniskrautöl-Kapseln
Johanniskrautölkapseln sind eine äußerst praktische Lösung für jeden, der die gesundheitlichen Vorteile des roten Öls nutzen möchte. Das Öl ist in den Kapseln hoch dosiert enthalten, und je nach Produkt ist es ratsam, etwa zwei bis drei Kapseln pro Einheit einzunehmen. Es ist jedoch zu beachten, dass es Menschen gibt, die eine gewisse Unverträglichkeit gegenüber dem als Überzug verwendeten Zucker oder Gelmaterial haben. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe oder der Rat eines Apothekers oder eines vertrauenswürdigen Hausarztes kann hier helfen. Während das klassische Johanniskrautöl sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden kann, sind die Kapseln nur oral zu verwenden.
Johanniskraut ist im Allgemeinen in vielen anderen Darreichungsformen erhältlich. Sie können es zum Beispiel als frischen Saft kaufen oder sich für den Kauf von Tinkturen oder Essenzen entscheiden. Auch Tabletten sowie Salben, Gels und Cremes sind erhältlich. Natürlich ist es immer möglich, Tinkturen, Essenzen, Cremes und Co. selbst herzustellen. Dies hat den Vorteil, dass Sie den Anteil der Johanniskraut selbst bestimmen können und chemische Zusätze garantiert nicht in den Produkten enthalten sind.